FS Wies Burgstall 2.Preis
Sanierung und Zubau Küchentrakt FS Wies Burgstall, Wettbewerb 05.2011, 2.Preis
in Zusammenarbeit mit planorama architektur
Das Zentrum des Schlossensembles „Schloss Burgstall“ bildet das Renaissanceschloss mit Schlosshof und umlaufender Schlossmauer. Außerhalb der direkt umlaufenden Schlossmauer wird das Gelände durch vier Türme und einem Wohnhaus definiert. Diese Gebäude treten nicht in Konkurrenz zum Schloss, sondern ergänzen den Gesamteindruck des Komplexes und sind entlang einer Mauer mäanderartig angeordnet. Die primäre Intention des Entwurfes ist es, mit dem geplanten Zubau den bestehenden Eindruck zu erhalten und weiter zu verstärken.
Die Planung eines eingeschossigen Gebäudes in unmittelbarer Nähe des Schlosses und außerhalb der Schlossmauer impliziert eine behutsame Lösung, die sich in ihrem Erscheinungsbild dem Schloss unterordnet. Hierfür ist es wesentlich, dass die Lage des neuen Gebäudes weder eine Seite des Schlosses zur Gänze dominiert, noch durch seine Gebäudetiefe bzw. notwendige Auskragung die Sicht zum Schloss von der Zufahrt aus unnötig verstellt. Aus den genannten Gründen wird das neue Gebäude (Zubau Küchentrakt) vor der Nordostecke der bestehenden Schlossmauer positioniert. Die Gebäudekubatur wird auf die Nord- und Ostseite der Schlossmauer aufgeteilt und das Gebäude selbst in seiner Ausformulierung gemäß der inneren Nutzung in drei annähernd gleich große, in ihrem Erscheinungsbild homogene Volumen gegliedert. Hierdurch wird die Systematik der Gesamtanlage fortgesetzt und eine geweisse Kleinteiligkeit erreicht: Kleinere Nebengebäude, die entlang der Schlossmauer angeordnet sind, werden um das Schloss herum positioniert. Als Respekt zum Albestand wird das neue Gebäude mit einer Fuge (abgesetzter und verglaster Erschließungsgang zwischen Schlossmauer und Neubau) deutlich auf Distanz gehalten und erzeugt somit eine „historische Distanz“. Diese Fugen zwischen den neuen Baukörpern geben auch direkte Ausblicke in die Landschaft des Schlossgartens frei.
Das Gebäude selbst bildet zusammen mit der Einfassungsmauer des Plateaus und der neu errichteten Treppenanlagen einen einladenden und definierten Zugang zum Schlossgraben und nimmt sich bei der Annährung zum Haupteingang des Schlosses auf Grund der geringen Ausmaße und der gewählten Strukturierung der Westfassade (6,0m) zurück. Der Aufgang und der Schlossgraben selber werden somit attraktiver gemacht.